Geschichten über Kalbe Milde
 

 



 
Wappen, Wappenspruch und Wappensage der Alvensleben

WappenWappen mit Wappenspruch
Wappenspruch
Stryde – Lyde – Myde
Vorworde – Vorhorde - Vorborde
Älteste Siegel mit dem Alvenslebenschen Wappen von 1241 und 1283 In hochdeutsch:
Streite, leide, meide
Für das gegebene Wort
Für den Hort des Überlieferten
Für die angestammte Erde

Wappen mit Wappenspruch - Beschreibung

Auf dem Schild befinden sich in Gold zwei rote Balken, von denen der obere mit zwei und der untere mit einer silbernen Rose mit goldenem Butzen belegt ist. Auf dem Helm mit rot-goldener Decke ist ein Baumstamm, der in Rot und Gold gespalten, links zweimal und rechts einmal geastet und auf der Spitze mit einer silbernen Rose mit goldenem Butzen besteckt ist.
Die ältesten Wappendarstellungen finden sich auf Siegeln, die an Urkunden aus den Jahren 1241 und 1283 angeheftet waren.

Wappensage

Es war im Jahr 800, als Kaiser Karl der Große die ewige Stadt Rom belagerte, um den von den Römern vertriebenen Papst Leo III wieder auf den päpstlichen Stuhl zu setzen. Sieben Tage leisteten die Römer den hartnäckigsten Widerstand. Doch der urwüchsigen Kraft der Germanen unter ihrem Führer Gerold von Schwaben mussten sie endlich weichen. Be-sonders zeichnete sich unter seinen Mannen ein tapferer Degen aus dem Braunschweigi-schen aus. Es war Herr Alvo. Er führte des Kaisers Banner sowohl beim Sturme als auch bei der darauf folgenden Kaiserkrönung. Für seine unbefleckte Treue und Tapferkeit ward dieser Sachse mit jenem Wappen beschenkt, welches die Alvensleben noch heute führen. Ihr goldener Schild trägt auf dem Querbalken drei Rosen. Dieser Sachse Alvo ist der Stammvater aller Alvensleben.

Quelle: Lehrmann, in Altmärkischer Sagenschatz., Leipzig 1908, S. 17 – nach Dieterichs und Parisius.

Die Alvenslebensche Rose im Wappen der Stadt Kalbe

Das heutige Wappen der Stadt Kalbe zeigt auf silbernem bzw. goldenem Grund einen halben roten (brandenburgischen) Adler mit goldenem Fang, daneben aus dem Schildrand hervorbrechend ein rotes Kalb. Während der Adler auf die frühere Zugehörigkeit des Ortes zu Brandenburg hinweist, ist das Kalb eine Anspielung auf den Namen der Stadt. Das Wappen geht auf ein Siegel aus dem 17. Jahrhundert mit der Umschrift SIGILLVM OPIDI CALBENSIS zurück. Früher hatte der Adler noch eine Rose am Fang, die Teil des Wappens der Familie von Alvensleben war, denn Kalbe war bis 1807 Mediatstadt, unterstand damit nicht direkt der Landesherrschaft, sondern der Alvensleben-schen Lehnshoheit. Die Rose ist im 19. Jahrhundert aus dem Wappen entfallen, wann genau und mit welchen Hintergrund ist nicht bekannt.

Die Stadt Bismark führt die Alvenslebensche Rose noch heute in ihrem Wappen.

Das älteste erhaltene Siegel mit dem Wappen der Stadt Kalbe aus dem 17. Jahrhundert.Siegelmarke 19. Jahrh. – immer noch mit der RoseSiegel des Gutsbezirkes Calbe a. d. Milde
Die Gutsbezirke waren nach nach dem allgemeinen preußischen Landrecht
von 1794 gemeindefreie Bezirke, in denen der Gutsbesitzer zugleich
Ortsvorsteher mit allen gemeindlichen Rechten und Pflichten war.
Sie wurden erst 1927 aufgelöst.
Abbildung des obigen Siegels bei Beckmann, 1753aktuelles WappenReklamemarke um 1925
Siegel des Magistrats der Stadt Calbe Ende des 18. JahrhundertsSiegel d. v. Alvenslebenschen Amts Calbe a.d.Milde 18. JahrhundertWappen der Stadt Bismark mit dem halben brandenburgischen Adler
und der Alvenslebenschen Rose. Bismark war wie Kalbe bis 1807
eine Mediatstadt unter Alvenslebenscher Lehnshoheit

mit freundlicher Genehmigung, entnommen der Chronik "Die Alvensleben in Kalbe - 1324-1945" von Dr. Udo v. Alvensleben-Wittenmoor verfasst 1920-1960 bearbeitet von Prof. Dr. Reimar v. Alvensleben

   
  
 

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