Geschichten über Kalbe Milde
 

 


 

 

Der Denkmalplatz im Herzen der Stadt
 
Noch im Jahre 1882 lag dieser Platz außerhalb des eigentlichen Städtchen‘s Kalbe Milde und war nur von Gärten und Wiesen umgeben.

Auch die Straße nach Altmersleben existiert zu dieser Zeit noch nicht. Damals mußte man noch über Vahrholz nach Altmersleben fahren.

Hier auf diesem Platze befand sich zu dieser Zeit der Friedhof der Jüdischen Gemeinde. Die letzten Beerdigungen wurden 1864 vorgenommen. Bereits im Jahre 1885 existierte die ursprüngliche Synagogengemeinde in Kalbe nicht mehr. Die jüdische Gemeinde von Salzwedel hatte damals dem Verkauf des Geländes an den Rat der Stadt Kalbe zugestimmt. Die Stadt willigte der Auflage zu, auf diesem Gelände eine Grünfläche zu gestalten und keine Jahrmärkte und Volksbelustigen stattfinden zu lassen. Der jüdische Friedhof wurde dann im Jahre 1904 offiziell geschlossen.

Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts setzte ringsum den Platz die Bebauung mit Wohnhäusern ein. Das letzte Haus am Platz wurde 1906 erbaut.

Einweihung Denkmalplatz

Nach 1918 bot sich dieser Platz an, hier ein Denkmal für die gefallenen Kalbenser Soldaten des 1. Weltkrieges zu errichten. Am 10.Mai 1924 wurde durch den Stahlhelmbund das Denkmal eingeweiht. Dieses Denkmal stand dann an dieser Stelle bis Anfang der 60. Jahre des 20. Jahrhunderts. Dann war es den Damen und Herren der in der Nähe befindlichen SED Kreisleitung zu sehr im Blick. Das Denkmal wurde abgebaut und auf dem alten Friedhof in Kalbe wieder aufgestellt, jedoch ohne das Kreuz auf der Spitze.

Platz um 1930

Der Platz der bisher Krieger Denkmal Platz oder auch vor dem 2. Weltkrieg Hindenburgplatz hieß wurde umbenannt in Platz für Frieden und Sozialismus. An stelle des alten Denkmals zierte dann eine dreieckige Säule mit einer Weltkugel an der Spitze diese Stelle, an den Seiten waren im Profil Bildnisse von Marx, Engels und Lenin angebracht und auf der Weltkugel saß eine Friedenstaube.

Platz um 1930

Dieser Zustand hielt dann bis kurz nach Wende im Jahre 1991. Das DDR Denkmal wurde abgerissen und das alte Denkmal vom Friedhof wieder an seinen alten Platz zurückgeholt. Die Friedenstaube kann heute noch im Museum altes Wachhaus auf der Burg besichtigt werden.

Gleichzeitig mit dem Aufstellen des alten Denkmals wurde in die Stehle eine Tafel zur Ehrung der Opfer des 2. Weltkrieges eingesetzt. Der Platz wurde erneut umgestaltet zu seiner heutigen Form. Anlässlich des Volkstrauertages, gedenken hier Bürger und Vereine sowie Vertreter der Stadt der Opfer durch Krieg und Gewalt mit einer Ansprache und einer Kranzniederlegung. Am Südende des Platzes steht auch heute noch ein alter Postmeilenstein.

Platz heute


Fotos: Archiv H. Krüger
 
 
 
 
 
   
  
 

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